Königreich Preußen, Rote-Kreuz-Medaille II. Klasse, verliehen 1898 bis 1921.
Privat beschaffte Reduktion, etwa 24,5 mm. Silber geprägt, das Genfer Kreuz guillochiert und transluzid rot emailliert. An angelöteter Ringöse mit offenem Bandringchen. Feingehaltspunze „938“ jeweils rechts und links der Ringöse.
Ohne eine Herstellerbezeichnung, jedoch aufgrund der hohen Qualität und der gestalterischen Nähe zur Vollgröße wohl von J. Godet & Sohn, Berlin, oder von einem vergleichbaren preußischen Ordensjuwelier stammend.
Gute, kaum getragene Erhaltung mit hübscher, recht gleichmäßiger Patina, die Emaille unbeschädigt. Dazu knapp 16 cm langes Bandstück in normaler Breite.
Sehr reizvolles Stück von großer Seltenheit! Zumindest vor dem Weltkrieg wurde die II. Klasse nur sehr sparsam und meist an höherstehende Persönlichkeiten verliehen.
Die Rote-Kreuz-Medaille wurde durch König Wilhelm II. am 1. Oktober 1898 „auf den Antrag der Allerhöchsten Protektorin der Vereine vom Rothen Kreuze, Ihrer Majestät der Königin […] in Anerkennung der hohen Bedeutung dieser Vereine und der großen Verdienste, welche sie sich im Interesse der leidenden Menschen im Kriege, wie im Frieden erworben haben, für besondere Leistungen im Dienste des Rothen Kreuzes und der ihm verwandten Aufgaben“ in drei Klassen für „Männer, Frauen und Jungfrauen […] ohne Rücksicht auf die Lebensstellung“ gestiftet. Von der zweiten Klasse wurden offiziell insgesamt 9670 Exemplare ausgeprägt, 8399 Verleihungen lassen sich nachweisen.
Literatur: Bannicke, Elke. Die Ausprägung der Rote-Kreuz-Medaille in der Berliner Münze. In: Beiträge zur Brandenburgisch/Preußischen Numismatik. Numismatisches Heft 3 (1996), S. 94–108.