Königreich Preußen, Roter-Adler-Orden, IV. Klasse mit Schwertern, verliehen 1848 bis 1918.
Exemplar aus der Zeit des fünften und endgültigen, ab 1854 verliehenen Modells mit dem ziegelroten Adler, in der ersten, bis 1885 verliehenen Ausgabe mit glatten Kreuzarmen. Silber, das Medaillon emailliert, die probemäßigen Schwerter massiv(!) geprägt und eingeschraubt, die Klingen in Rotgold, die Schwertgriffe in mattiertem Gelbgold. Ohne ersichtliche Herstellermarkierung.
Dazu die Verleihungsurkunde für den Hauptmann Ernst Wilhelm Nicolaus Schmidts im Rheinischen Feld-Artillerie-Regiment No. 8 vom 20. September 1866, mit der Unterschrift des Präses der Generalordenskommission General der Infanterie v. Brandt. Doppelblatt, einseitig bedruckt und ausgefüllt, mit gedrucktem Siegel. Das Scannerbild des Urkunden-Formats (etwa 36,5 cm x 22 cm) wegen unvollständig. Unten links, nicht im Bild, die Vorgangsnummer „No. 2261.“
Das Kreuz in guter bis sehr guter, nur wenig getragener Erhaltung, ohne ersichtliche Schäden und mit einer hübschen Patina, an bogenförmig konfektioniertem, von einer großen Ordensschnalle abgenommenem Band. Die Urkunde mit deutlichem Wasserschaden, fleckig und an mehreren Stellen eingerissen.
Die niedrigen Klassen des Roter-Adler- und Königlichen Kronenordens mit Schwertern wurden in denjenigen militärischen Konflikten, für die kein Eisernes Kreuz gestiftet wurde, also hauptsächlich für den Deutsch-Dänischen Krieg von 1864, den Deutsch-Deutschen Krieg von 1866 sowie die späteren kolonialen Konflikte verliehen; für den Deutsch-Französischen und den Weltkrieg waren sie weitgehend ausgesetzt. Für diese Ausgabe sind insgesamt etwa 2115 Verleihungen nachweisbar, wegen der bis 1913 auch für Kriegsdekorationen bestehenden Rückgabepflicht sind probemäßige Originale heute jedoch nur selten zu finden.
Literatur: Estelmann, Mike. Die Modellumstellung des Roten Adler Ordens der 4. Klasse von glatte auf gekörnte Kreuzarme – Eine offene Frage findet ihre Beantwortung. In: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik Nr. 83 (Februar 2013). S. 25–29.