Königreich Preußen, Roter-Adler-Orden, IV. Klasse mit Schwertern, verliehen 1848 bis 1918.
Exemplar aus der Zeit des fünften und endgültigen, ab 1854 verliehenen Modells mit dem ziegelroten Adler, in der ersten, bis 1885 verliehenen Ausgabe mit den glatten Kreuzarmen. Silber, das Medaillon emailliert, die Schwerter probemäßig aus Gold, zweiteilig hohlgefertigt und eingeschraubt. Im Bandring Herstellerpunzierung „N“ der Hofjuweliere Neuhaus & Sohn, Berlin.
Ordentliche, etwas getragene Erhaltung, der obere Kreuzarm etwas verkratzt. Das Kreuz scheint zudem in jüngster Zeit gereinigt oder geputzt worden zu sein. An etwa 25 mm schmalem und etwa 12 cm langem Band für Kombattanten.
Aus einer schweizerischen Privatsammlung, zuvor ex Auktion Dorotheum, Wien.
Die niedrigen Klassen des Roter-Adler- und Königlichen Kronenordens mit Schwertern wurden in denjenigen militärischen Konflikten, für die kein Eisernes Kreuz gestiftet wurde, also hauptsächlich für den Deutsch-Dänischen Krieg von 1864, den Deutsch-Deutschen Krieg von 1866 sowie die späteren kolonialen Konflikte verliehen; für den Deutsch-Französischen und den Weltkrieg waren sie weitgehend ausgesetzt. Für diese Ausgabe sind insgesamt etwa 2115 Verleihungen nachweisbar, wegen der bis 1913 auch für Kriegsdekorationen bestehenden Rückgabepflicht sind probemäßige Originale heute jedoch nur selten zu finden.
Literatur: Estelmann, Mike. Die Modellumstellung des Roten Adler Ordens der 4. Klasse von glatte auf gekörnte Kreuzarme – Eine offene Frage findet ihre Beantwortung. In: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik Nr. 83 (Februar 2013). S. 25–29.