Preußen, Roter-Adler-Orden, IV. Klasse.
Exemplar des Modells mit emailliertem Vorderseitenmedaillon (ab 1846) mit violetter Adlermalerei (bis 1854) und dem Rückseitenmedaillon mit der breiten Königskrone (wohl ab 1847). Silber, das Medaillon emailliert. Ohne ersichtliche Herstellerpunzierung, nach Andreas Schulze-Isings Typologie der Adlermalerei jedoch eventuell Wilm, Berlin, zuzuordnen.
Die aktuell geläufige Typologie des Roter-Adler-Ordens kennt nur ein Modell mit violetter Adlermalerei, das bei der 4. Klasse von 1846 bis 1854 Bestand hatte. Da der rückseitige Wechsel zur breiten preußischen Königskrone jedoch allem Anschein nach vom Souverän gewollt und angeordnet war, zerfällt das „Modell 1846/1854“ faktisch in zwei eigenständige Modelle. Realien des älteren Modells sind hierbei bedeutend seltener, da wohl nur von 1846 bis 1847 oder 1848 gefertigt.
Im Verleihungsetui in Maroquinleder und mit Häkchenverschluss in den für die Zeit typischen, geringeren Abmessungen von etwa 60 mm x 44 mm.
Der Orden in guter, getragener Erhaltung mit einem Haarriss und minimalen Randausbrüchen des Medaillons, außerdem Abrieb der Malerei des rechten Adlerfanges. An Bandstück. Das Etui im Bereich des Verschlusses etwas schadhaft, außerdem an der Unterseite aufgeklebtes altes Sammlungsetikett(?). Insgesamt altersgemäß angemessene Erhaltung sowohl des Ordens als auch des Etuis.
Wegen des hohen Alters, der kurzen Verleihungszeit und der bestehenden Rückgabepflicht sind Stücke dieses Modells heute selten!
Exemplar der Sammlung Prof. Tammann, vgl. UBS Basel, Auction 80 „World Orders – Collection Tammann“, November 2oo8. Erworben bei Hermann Historica, 66. Auktion, Mai 2013.