Preußen, Silberne Militär-Verdienstmedaille (1806)

Preußen, Silberne Militär-Verdienstmedaille (1806).

Silber, etwa 39 mm, an runder, einfach gerillter Öse. Vorderseitig Lorbeerkranz, darinnen dreizeilige Inschrift „VERDIENST / UM / DEN STAAT“, unter der gebundenen Kranzschleife Stempelschneidersignatur „L“ des Daniel Friedrich Loos. Rückseitig Namenschiffre „FWR III“ für Friedrich Wilhelm III. unter schmaler Krone.

Geprägt wurde dieser Typ bis 1814 nach Bannicke und Tewes in etwa 1200 Exemplaren. Anzunehmen ist, dass „erledigte“ Exemplare zumindest bis zum AEZ-Modellwechsel 1847 wiederverausgabt, danach jedoch der Metallverwertung zugeführt wurden. Wegen der bestehenden Rückgabepflicht haben sich daher nur wenige Exemplare erhalten.

Das Stück stammt aus dem Nachlass des Königlich Preußischen Oberstleutnants Staffehl (1793 – 1849), der die Medaille laut Preußischer Ordensliste für Riga 1812 erhielt. Staffehl war außerdem u. a. Träger des Eisernen Kreuzes von 1813, des Roten-Adler-Ordens IV. Klasse und der russischen St. Annen- und St. Wladimirorden. Einen Teil seiner weiteren Auszeichnungen finden Sie über die Suchfunktion in meinem Angebot.

Getragene, altersgemäß gute Erhaltung, mit sehr schöner Patina. Ohne Band.

Mit Provenienz von größter Seltenheit!

König Friedrich Wilhelm III. beauftrage 1806 den Medailleur Daniel Friedrich Loos, Stempel für eine neue Verdienstmedaille anzufertigen, die die ebenfalls von ihm geschaffene Medaille von 1793 ablösen sollte. Trotzdem die Stempel bereits im Herbst 1806 fertig waren, konnte wegen der französischen Besetzung Berlins keine Ausprägung erfolgen. Dies wurde erst 1809 möglich. Zwischenzeitlich waren die Militär-Verdienstmedaillen „alter Art“ (also vom Typ 1793), jedoch am „neuen“ schwarzen Band mit weißen Streifen verliehen worden, nach Aufbrauchen derselben interimistisch nur noch die Bänder.

Nachdem bereits die Militär-Verdienstmedaille von 1793 gelegentlich als zivile Auszeichnung Verwendung fand, wurde erst mit Verordnung vom 18. Januar 1810 offiziell geregelt, dass die Medaillen als „Allgemeine Verdienstmedaille“, später „Allgemeines Ehrenzeichen“, am Bande des Roten-Adler-Ordens verliehen werden konnten.

Literatur: Bannicke-Tewes, Elke und Tewes, Lothar: 200 Jahre preußische Ehrenzeichen. „Verdienst um den Staat“. Teil I: 1793 -1847. In: money trend. Internationales Münzenmagazin. Nummer 4/93 vom April 1993. Seiten 8 – 20.

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