Königreich Preußen, Verwundetenabzeichen für die Armee in mattweiß, verliehen 1918 bis 1924 und 1936 bis (nach?) 1942.
Zweitstück in echt silberner, hohl verbödeter Ausführung mutmaßlich aus Fertigung der Firma C. F. Zimmermann, Pforzheim, mit Strahlenplatte auf der Rückseite, die Nadel mit Punzierungen „SILBER“ sowie „FRIEDR. SEDLATZEK BERL“. Die Firma Friedrich Sedlatzek, Berlin, war nach aktuellem Kenntnisstand kein Hersteller, sondern lediglich ein Wiederverkäufer, der seine Produkte werbewirksam markierte. Die teils sehr unterschiedlichen Abzeichen lassen sich zumindest teilweise anderen Herstellern zuordnen, von denen Sedlatzek beliefert worden zu sein scheint, darunter eben unter anderem C. F. Zimmermann, Pforzheim.
Gute, nur wenig getragene Erhaltung, von ein paar unbedeutenden Kratzern abgesehen unbeschädigt, außerdem rückseitig etwas unregelmäßig patiniert.
Das Verwundetenabzeichen wurde am 3. März 1918 durch Wilhelm II. als besondere Anerkennung für Soldaten gestiftet, die „für das Vaterland geblutet haben oder im Kriegsgebiet durch feindliche Einwirkung ihre Gesundheit verloren haben“. Am 11. März wurde es für die bayerische Armee übernommen, durch AKO vom 8. Juli auf die Kolonialtruppen erweitert. Ursprünglich wurde es in schwarz bei ein- und zweimaliger, in mattweiß bei drei- und viermaliger sowie in mattgelb bei fünf- und mehrmalig Verwundung verliehen. Seit 30. Januar 1936 zählte nicht mehr nur die Anzahl, sondern auch die Schwere der Verwundung, womit das mattweiße und das mattgelbe Abzeichen auch bei weniger, aber dafür umso schwereren Verwundungen verliehen werden konnte. Was die „durchbrochenen“ Abzeichen angeht, so muss angemerkt werden, dass dies grundsätzlich privat beschaffte Zweitstücke sind.
Literatur: Tewes, Lothar: Kaiserlich-deutsch oder königlich-preußisch? Das Verwundetenabzeichen von 1918. In: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Sammler und Forscher. Heft 35 vom Februar 2005. S. 27–29.