Russland, Medaille Für Eifer, Kleine Goldene Medaille (9. Modell), Zweitstück an preußischer 6er Ordensschnalle, dazu Feldspange

Deutsches Reich, 6er Ordensschnalle eines Staatsdieners und Weltkriegs- sowie mutmaßlichen Freikorpsveteranen, mit folgenden Auszeichnungen:

- Preußen, Eisernes Kreuz 1914 II. Klasse;
- Deutsches Reich, Ehrenkreuz für Frontkämpfer des Weltkrieges 1914–1918;
- Preußen, Militär-Dienstauszeichnung (2. Modell), III. Klasse;
- Preußen, Landwehr-Dienstauszeichnung II. Klasse (2. Modell);
- Russland, Kleine Goldene Medaille Für Eifer am Band des St. Annen-Ordens (9. Modell), Zweitstück;
- Deutsches Reich, Treudienst-Ehrenzeichen II. Stufe.

Bogenförmig vernähte Bänder, rückseitig schwarzes Abdeckung sowie Tragenadel. Abgesehen von der Medaille Für Eifer und wohl auch des Eisernen Kreuzes handelt es sich um verliehene Originale. Gute, getragene Erhaltung.

Mit passender Feldspange, diese mit Miniatur des Treudienst-Ehrenzeichens, die Schwerterauflage für das Ehrenkreuz für Frontkämpfer fehlt.

Dazu weiters ein Kriegsverdienstkreuz 1939 II. Klasse mit Schwertern mutmaßlich desselben Trägers, in bronziertem Kriegsmetall, mit Herstellerpunze „110“ der Firma Otto Zappe, Gablonz, im Bandring. Stellenweise fleckig, an getragenem Band.

Ex Fritz Rudolf Künker GmbH, Osnabrück, 259. Auktion vom 9. März 2015.

Bei dem Träger dieses Ensembles dürfte es sich um einen Unteroffizier gehandelt haben, der im Weltkrieg an der Ostfront kämpfte. Die Verleihung der russischen Medaille Für Eifer dürfte in Zusammenhang mit dem russischen Bürgerkrieg stehen, in dem deutsche Truppen, auch Freikorps, Seite an Seite mit der russischen Reaktion gegen die Bolschewiki kämpften, und hierfür von den „weißen“ Generälen mit Auszeichnungen bedacht wurden, aber regelmäßig nur entsprechende Papiere erhielten. Die Selbstbeschaffung würde die „unechte“ Fertigung erklären. Alternativ könnte es sich auch um ein Zweitstück für eine „echte“ Verleihung der Vorkriegszeit handeln. Michael Autengruber vermutet eine Verleihung durch Zar Nikolaus II. während dessen Besuch im Mai 1913 in Berlin aus Anlass der Hochzeit Prinzessin Viktoria Luises von Preußen, Tochter Kaiser Wilhelms II., mit Herzog Ernst August von Hannover, Herzog von Braunschweig. Diese Theorie dürfte ebenso möglich, aber meines Erachtens doch weniger wahrscheinlich sein.

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