Königreich Sachsen, Königlich Sächsischer Albrechtsorden, Komturkreuz II. Klasse, verliehen 1851 bis 1918.
Exemplar des ersten, bis 1876 verliehenen Modells, mit dem irrtümlichen Portrait des ernestinischen(!) Kurfürsten Friedrich III., des Weisen. Gold, mehrteilig gefertigt, die Kreuzarme und die Medaillonzentren opak weiß, die Medaillonringe opak blau und der die Medaillons umgebende Eichenkranz transluzid grün mit roten Eicheln emailliert. An mittels eines Scharniers beweglich angebrachter Krone, diese mit starrer, am Reichsapfel befestigter sog. „Steigbügelöse“ mit Sprungring. Von den Großkreuz-Kleinoden unterscheiden sich die Komturkreuze bei identischer Größe lediglich durch die Trageweise bzw. den Bruststern.
Gute, etwas getragene Erhaltung, die Emaille, von beinahe unsichtbaren Fehlstellen im Wappen des rückseitigen Medaillons abgesehen, ohne Risse, Sprünge oder Abplatzungen, jedoch die weißen Kreuzarmflächen tragebedingt insgesamt leicht zerkratzt. An sauber zum Tragen in der Knopfleiste konfektioniertem Halsband, dieses stellenweise etwas verblasst.
Ausgesprochen schönes und seltenes Exemplar dieses in allen Klassen seltenen Modells!
Der Königlich Sächsische Albrechtsorden wurde am 31. Dezember 1850 durch Friedrich August II. zum Andenken an den Stammvater der Albertinischen Linie des Hauses Sachsen, Herzog Albrecht den Beherzten, als allgemeiner Verdienstorden in ursprünglich fünf Klassen gestiftet. Nachdem Mitte der 1870er-Jahre festgestellt wurde, dass die Medaillons wegen einer Verwechslung den ernestinischen(!) Kurfürsten Friedrich III. darstellen, wurden die Insignien umgestaltet. Im Lauf der Jahrzehnte wurden mehrfach Klassen erweitert und umbenannt, außerdem konnten die Dekorationen ab 1866 mit Schwertern, ab 1870 auch – nach preußischem Vorbild – mit Schwertern am Ring verliehen werden. Die Verleihungen wurden mit dem Ende der Monarchie im November 1918 eingestellt.
Literatur: Bartel, Frank. Sachsen Spezialkatalog, Band I. Orden und Ehrenzeichen des Königreiches Sachsen. Manuskript Gert Oswald. Cottbus 2011. S. 137 ff.