Königreich Sachsen, Königlich Sächsischer Albrechtsorden, Ritterkreuz I. Klasse, verliehen 1851 bis 1918, bzw. bis 1876 als einklassiges „Ritterkreuz“.
Exemplar der ersten, bis 1902 gefertigten Ausführung des endgültigen zweiten Modells. Gold, mehrteilig hohl gefertigt und emailliert. Ohne eine ersichtliche Herstellerpunzierung, jedoch sicherlich aus Fertigung der Hofgoldschmiede G. A. Scharffenberg, Dresden.
Gute bis sehr gute, leicht getragene Erhaltung mit nur ganz geringfügigen Beschädigungen der Emaille. An 25 mm schmalem, insgesamt etwa 7 cm „langem“, vernähtem Bandstück.
Der Königlich Sächsische Albrechtsorden wurde am 31. Dezember 1850 durch Friedrich August II. zum Andenken an den Stammvater der Albertinischen Linie des Hauses Sachsen, Herzog Albrecht den Beherzten, als allgemeiner Verdienstorden in ursprünglich fünf Klassen gestiftet. Nachdem Mitte der 1870er-Jahre festgestellt wurde, dass die Medaillons wegen einer Verwechslung den ernestinischen(!) Kurfürsten Friedrich III. darstellen, wurden die Insignien umgestaltet. Im Laufe der Jahrzehnte wurden mehrfach Klassen erweitert und umbenannt, außerdem konnten die Dekorationen ab 1866 mit Schwertern, ab 1870 auch – nach preußischem Vorbild – mit Schwertern am Ring verliehen werden. Die Verleihungen wurden mit dem Ende der Monarchie im November 1918 eingestellt. Für das Ritterkreuz I. Klasse ohne Schwerter weist Oswald, über alle Modelle und Ausführungen hinweg, insgesamt 9476 Verleihungen nach, davon 6429 an Inländer sowie 3074 an Ausländer, also Nicht-Sachsen, wobei der sicherlich größere Teil auf die vergoldeten Ausführungen entfällt.
Literatur: Bartel, Frank (Hrsg). Sachsen Spezialkatalog, Band I. Orden und Ehrenzeichen des Königreiches Sachsen. Manuskript Gert Oswald. Cottbus 2011. S. 137–143.