Sachsen, Albrechtsorden (2. Modell, 3. Ausführung), Ritterkreuz I. Klasse mit der Krone, von Glaser & Sohn, im Verleihungsetui, von G. A. Scharffenberg

Königreich Sachsen, Königlich Sächsischer Albrechtsorden, Ritterkreuz I. Klasse mit der Krone, verliehen 1901 bis 1918.

Exemplar der dritten, ab 1910 gefertigten und verliehenen vereinfachten Ausgabe mit den einteiligen Medaillonplatten. Silber, mehrteilig gefertigt, vergoldet und emailliert. Ohne ersichtliche Herstellermarkierung dürfte es sich um ein Exemplar aus der Fertigung der Gürtlerfirma Glaser & Sohn, Dresden, handeln.

Dazu das mit braunem Lederimitat bezogene Verleihungsetui, auf dem Deckel zweizeilige Inschrift „A. R. 1. / M. D. K.“ eingeprägt. Innen grüne Samteinlage mit einer Aussparung für Ordenskreuz und -Band; der Himmel in hellgrüner Kunstseide. Der Boden mit Klebemarken der Goldschmiede G. A. Scharffenberg(!) und des Ordensbandlagers C. E. Kunath, Dresden.

Das Kreuz in guter, nur leicht getragener und beinahe vollkommen unbeschädigter Erhaltung, lediglich etwas patiniert. An etwas unbeholfen konfektioniertem Band. Das Etui mit leichten Alters- und Gebrauchsspuren; die seidene Scharnierabdeckung noch intakt.

Der Königlich Sächsische Albrechtsorden wurde am 31. Dezember 1850 durch Friedrich August II. zum Andenken an den Stammvater der Albertinischen Linie des Hauses Sachsen, Herzog Albrecht den Beherzten, als allgemeiner Verdienstorden in ursprünglich fünf Klassen gestiftet. Nachdem Mitte der 1870er-Jahre festgestellt wurde, dass die Medaillons wegen einer Verwechslung den ernestinischen(!) Kurfürsten Friedrich III. darstellen, wurden die Insignien umgestaltet. Im Laufe der Jahrzehnte wurden mehrfach Klassen erweitert und umbenannt, außerdem konnten die Dekorationen ab 1866 mit Schwertern, ab 1870 auch – nach preußischem Vorbild – mit Schwertern am Ring verliehen werden. Die Verleihungen wurden mit dem Ende der Monarchie im November 1918 eingestellt. Für das Ritterkreuz I. Klasse mit der Krone ohne Schwerter weist Oswald, über die beiden Ausführungen hinweg, insgesamt 1409 Verleihungen nach, davon 909 an Inländer sowie 500 an Ausländer, also Nicht-Sachsen, hiervon jedoch wohl nur ein relativ kleiner Anteil in den ersten Jahren nach der Stiftung dieser Stufe.

Literatur: Bartel, Frank (Hrsg). Sachsen Spezialkatalog, Band I. Orden und Ehrenzeichen des Königreiches Sachsen. Manuskript Gert Oswald. Cottbus 2011. S. 137–143.

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