Sachsen, Albrechtsorden (2. Modell, 3. Ausführung), Ritterkreuz I. Klasse mit Schwertern, von Alfred Roesner

Königreich Sachsen, Königlich Sächsischer Albrechtsorden, Ritterkreuz I. Klasse mit Schwertern, verliehen 1851 bis 1918, bzw. bis 1876 als „Ritterkreuz mit Schwertern“.

Exemplar des zweiten, ab 1876 verliehenen Modells mit dem korrigierten Portrait, in einer Fertigung aus der Zeit des Weltkrieges, mit einteiligen Medaillonplatten. Silber, mehrteilig gefertigt, vergoldet und emailliert. Herstellerpunzierung „R“ des Gold- und Silberschmieds Alfred Roesner, Dresden, am unteren Kreuzarm.

Gute bis sehr gute, kaum getragene und scheinbar vollkommen unbeschädigte Erhaltung. An insgesamt knapp 7 cm „langem“, wohl durch einen Sammler vernähten Bandstück.

Ex Auktionen Münzhandlung Sonntag, Stuttgart, Auktion 34, vom 1. Juni 2021, zuvor ex Graf Klenau oHG, München, 120. Auktion vom 12. Juni 1976.

Der Königlich Sächsische Albrechtsorden wurde am 31. Dezember 1850 durch Friedrich August II. zum Andenken an den Stammvater der Albertinischen Linie des Hauses Sachsen, Herzog Albrecht den Beherzten, als allgemeiner Verdienstorden in ursprünglich fünf Klassen gestiftet. Nachdem Mitte der 1870er-Jahre festgestellt wurde, dass die Medaillons wegen einer Verwechslung den ernestinischen(!) Kurfürsten Friedrich III. darstellen, wurden die Insignien umgestaltet. Im Lauf der Jahrzehnte wurden mehrfach Klassen erweitert und umbenannt, außerdem konnten die Dekorationen ab 1866 mit Schwertern, ab 1870 auch – nach preußischem Vorbild – mit Schwertern am Ring verliehen werden. Die Verleihungen wurden mit dem Ende der Monarchie im November 1918 eingestellt. Für das Ritterkreuz I. Klasse mit Schwertern weist Oswald 3779 Verleihungen nach, zum allergrößten Teil für den Weltkrieg, davon 2524 an Inländer sowie 1255 an Ausländer, also Nicht-Sachsen. Diese Zahlen scheinen jedoch zumindest nicht ganz vollständig zu sein.

Literatur: Bartel, Frank (Hrsg). Sachsen Spezialkatalog, Band I. Orden und Ehrenzeichen des Königreiches Sachsen. Manuskript Gert Oswald. Cottbus 2011. S. 137–143.

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