Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach bzw. Großherzogtum Sachsen, Großherzoglich Sächsischer Hausorden der Wachsamkeit oder vom Weißen Falken, Ritterkreuz II. Abteilung mit Schwertern, verliehen 1870 bis (nach?) 1918.
Exemplar des zweiten, ab 1902 verliehenen Modells. Silber, mehrteilig gefertigt und teils transluzid grün, rot und blau sowie opak weiß emailliert, an beweglich angebrachter Krone mit ebenfalls beweglichem Bandring. Ohne eine Herstellerkennzeichnung, jedoch sicherlich aus der Lieferung des Hofjuweliers Theodor Müller, Weimar, der möglicherweise bei der Firma C. F. Zimmermann in Pforzheim fertigen ließ.
Der Bandring offen und scheinbar ergänzt, außerdem die blaue Emaille des Reversmedaillons mit den üblichen Ausbrüchen bzw. Abplatzungen. Hiervon abgesehen gute, leicht getragene Erhaltung und mit einer feinen Patina. An beschädigtem, etwa 11 cm „langem“ Bandstück.
Der Hausorden der Wachsamkeit oder vom Weißen Falken wurde am 18. Oktober 1815 durch Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach als ursprünglich dreiklassiger allgemeiner Verdienstorden unter Erneuerung eines älteren, bereits 1732 gestifteten einklassigen Ordens gestiftet. Durch Großherzog Ernst Wilhelm wurde im Jahre 1902 die 1840 gestiftete II. Abteilung des Ritterkreuzes umgestaltet; anstelle ihrer eigenen Form sollte sie fortan der I. Abteilung gleichen, jedoch in Silber statt wie diese in Gold ausgeführt sein. Mit Schwertern wurde dieses Ritterkreuz II. Abteilung beinahe ausschließlich während des Weltkrieges in insgesamt etwa 1000 Exemplaren verliehen, deren Matrikel nicht vollständig erhalten ist. Lundström und Krause führen 692 Träger namentlich auf.
Literatur: Herfurth, Dietrich, Klauss, Jochen und Klee, Jürgen. Im Zeichen des Weißen Falken. Sachsen-Weimar-Eisenach im Lichte seiner Orden und Ehrenzeichen. Berlin 2012. Vgl. S. 86–184 und vor allem S. 150–170.