Deutsches Reich, 5-teilige Große Ordensschnalle höchstwahrscheinlich des Reichswehr-Majors a. D. Karl von Heusinger (geb. 1878), mit folgenden Auszeichnungen:
• Preußen, Eisernes Kreuz 1914 II. Klasse;
• Preußen, Dienstauszeichnungskreuz für 25 Dienstjahre der Offiziere;
• Sachsen-Weimar, Hausorden der Wachsamkeit oder vom Weißen Falken, Ritterkreuz II. Abteilung (2. Modell);
• Österreich, Militärverdienstkreuz III. Klasse mit der Kriegsdekoration III. Klasse;
• Deutsches Reich, Ehrenkreuz für Frontkämpfer.
Karl von Heusinger, damals Rittmeister im Kürassier-Regiment „Graf Geßler“ (Rheinisches) Nr. 8, ist der einzige in der preußischen Rangliste für 1914 genannte Offizier, der als einzigen Vorkriegsorden den „Weißen Falken“ besaß und für den außerdem genau die an der Schnalle befindlichen Weltkriegsauszeichnungen, aber keine weiteren nachweisbar sind. Im Jahr 1924 ist er als Major a. D. der Reichswehr nachweisbar.
Die Auszeichnungen allesamt verliehene, sog. „probemäßige“ Originale, an mit bogenförmig konfektionierten Bändern versehener Ordensschnalle, diese rückseitig mit stabiler Tragenadel und einer pinken Stoffabdeckung. Auffällig ist, dass bei der Konfektionierung kein einfarbig rotes, korrektes Band vorhanden war, weswegen stattdessen behelfsweise eines mit gelben Kanten Verwendung fand, die entsprechend abgenäht wurden.
Sowohl die Auszeichnungen als auch die Schnalle insgesamt in guter, nur leicht getragener Erhaltung und ohne größere Beschädigungen, auch nicht an der Emaille des Falkenordens.
Ex Sammlung Lutz Fritsche, vgl. die Sonderauktion der Landshuter Rüstkammer oHG vom 16. Juni 2018, dort noch ohne die namentliche Zuordnung zu Major von Heusinger.
Der Hausorden der Wachsamkeit oder vom Weißen Falken wurde am 18. Oktober 1815 durch Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach als ursprünglich dreiklassiger allgemeiner Verdienstorden unter Erneuerung eines älteren, bereits 1732 gestifteten einklassigen Ordens gestiftet. Durch Großherzog Ernst Wilhelm wurde im Jahre 1902 die 1840 gestiftete II. Abteilung des Ritterkreuzes umgestaltet; anstelle ihrer eigenen Form sollte sie fortan der I. Abteilung gleichen, jedoch in Silber statt wie diese in Gold ausgeführt sein.
Literatur: Herfurth, Dietrich, Klauss, Jochen und Klee, Jürgen. Im Zeichen des Weißen Falken. Sachsen-Weimar-Eisenach im Lichte seiner Orden und Ehrenzeichen. Berlin 2012. Vgl. S. 86–184 und vor allem S. 150–159.