Württemberg, Friedrichsorden, Ritterkreuz I. Klasse mit Schwertern, von Foehr, mit Verleihungsetui usw. des Feld-Divisionspfarrers Lamprecht

Deutsches Reich, Auszeichnungsnachlass des vormals Königlich Württembergischen Feld-Divisionspfarrers der 7. Landwehr-Division Alfons Lamprecht, bestehend aus:

- Königreich Württemberg, Friedrichsorden, Ritterkreuz I. Klasse mit Schwertern, verliehen 1870 bis 1918, hier aus Fertigung des Hofjuweliers Eduard Foehr in Gold und Emaille. Foehr lieferte zwischen 1914 und 1916 insgesamt 348 Ritterkreuze I. Klasse mit Schwertern, was – bezogen auf die Gesamtverleihungszahl von 2969 (2810 im Weltkrieg) – etwa 12% ausmacht. Hierzu das blaue, zweizeilig „Fr. O. 3 a / m. S.“ goldbedruckte Verleihungsetui in der vereinfachten Kriegsfertigung, innen mit weinroter Samteinlage für den Orden und goldgeprägter Herstellerangabe „EDUARD FOEHR / KÖNIGL. HOFJUWELIER / STUTTGART“ mit dem württembergischen Wappen in der roten Seidenverkleidung des Deckels.

- Deutsches Reich, 3er Ordensschnalle mit gerafft vernähten Bändern, mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse, dem Band für das Ritterkreuz des Friedrichsordens sowie dem Ehrenkreuz für Frontkämpfer des Weltkrieges 1914–1918 nebst passender Feldspange, diese mit aufgelegter EK-Miniatur.

- Königreich Württemberg, Abzeichen des Militär-Vereins Kißlegg im Allgäu, mit vergoldetem, emailliertem Anhänger für 25-jährige Mitgliedschaft.

- zwei Zeitungsausschnitte, einmal Auszug aus dem Staatsanzeiger vom 26. Februar 1916 über die Verleihung des Ritterkreuzes I. Klasse des Friedrichsordens an den katholischen Feldgeistlichen beim Stabe der 7. Landwehr-Division Lamprecht sowie ein weiterer, vom 12. Oktober (1916?) über die des Eisernen Kreuzes an den Feld-Divisionspfarrer der 7. Landwehr-Division Kaplan Lamprecht von Kißlegg.

Der Friedrichsordens separat konfektioniert an einfacher Tragespange, der Bandring hierfür getauscht. Die Emaille des oberen Kreuzarms etwas rissig. Das Etui merklich bestoßen. Der Bandring des EKs ebenfalls zwecks Konfektionierung getauscht. Hiervon abgesehen gute, getragene Erhaltung, ohne größere Mängel.

Sehr schöne und zum einen wegen der Fertigung des Friedrichsorden, zum anderen vor allem wegen der Provenienz interessante Gruppe! Alfons Lamprecht, gebürtig aus Schramberg, ist 1899 bis 1919 als Kaplan der Kaplanei St. Katharina und Maria zu Kißlegg nachweisbar. Im Frühjahr 1903 zählt er mit drei anderen Herren zu den Gründungsmitgliedern der Ortsgruppe Kißlegg des Schwäbischen Albvereins.

Literatur: Klein, Ulrich und Raff, Albert: Die Württembergischen Medaillen von 1864 – 1933 (einschließlich der Orden und Ehrenzeichen). Stuttgart 2010. S. 466, 479 ff.

Verkauft