Freistaat Württemberg, Plakette zur Erinnerung an die Feier der goldenen Hochzeit, verliehen 1922 bis 1925.
Bronze, klippenförmig, etwa 60,5 mm x 60,5 mm. Ausführung mit Randinschrift „ * ZUR . GOLDENEN * / HOCHZEIT . VON . DER / WÜRTTEMBERGISCHEN / . STAATSREGIERUNG . “, von der insgesamt 1600 Exemplare geliefert wurden.
Gute Erhaltung mit schöner Originalpatina, stellenweise etwas Grünspan.
Bereits Anfang 1919 äußerte die württembergische Staatsregierung die Absicht, den Brauch, Ehejubiläumsmedaillen zu vergeben, wieder aufzunehmen. Das Projekt geriet jedoch ins Stocken und wurde erst Ende 1920 wieder aufgegriffen. Nach einem Wettbewerb und verschiedenen Diskussionen fiel die Entscheidung für den Entwurf „Lola“ des Akademiestudenten Eugen Schwab, dessen Umsetzung im Dezember 1921 zur Verfügung stand. Die Sozialistische Zeitung kommentierte das Vorhaben spöttisch: „Die derzeitige Regierung des freien Volksstaates Württemberg bemüht sich, die republikanische Staatsform in gewissen Bevölkerungskreisen dadurch schmackhaft zu machen, daß sie möglichst viele Serenissimusgebräuche aus der vornovemberlichen Zeit nachahmt. […] Das machte populär, und das möchte die Regierung des freien Volksstaates doch auch sein! […] eine Lösung […], die […] bei allen Spießbürgern und Kaffeebasen volle Anerkennung eintragen wird“. Bereits Mitte 1925 wurde das „wenig schöne metallene Gedenkzeichen“ – wohl nicht zuletzt aus Kostengründen – durch ein Gedenkblatt ersetzt.
Literatur: Klein, Ulrich und Raff, Albert: Die Württembergischen Medaillen von 1864 – 1933 (einschließlich der Orden und Ehrenzeichen). Stuttgart 2010. Seiten 366–370.