Herzogtum und Königreich Württemberg, Silberne Militärverdienstmedaille, verliehen 1794 bis 1918.
Exemplar des zweiten, zwischen 1806 und 1818 verliehenen Modells, mit dem Monogramm König Friedrichs I. Silber geprägt, an kleiner, mit genieteten Krampen befestigter parallel stehender Öse. Künstlerischer Urheber dieser Medaille, die in zahlreichen Prägevarianten vorkommt, war der Stempelschneider und Medailleur an der Königlichen Münze zu Stuttgart Johann Ludwig Albert Wagner (1773–1845).
Dieses Exemplar zeigt die „Vorderseite 2“, mit breiter Einzelschlaufe und hoher Krone. Die Rückseite hingegen, mit einer breiten Doppelschlaufe, scheint von den bei Klein und Raff dokumentierten Stempeln abzuweichen, was bei der immensen Variantenvielfalt dieser Medaillen nicht enorm verwundert.
Ordentliche, merklich getragene Erhaltung mit einigen kleineren Kratzern und Randfehlern, die dem insgesamt guten Gesamteindruck einer stolz getragenen Tapferkeitsmedaille dieser Epoche jedoch kaum Abbruch tun. Zudem verfügt das Stück über eine überdurchschnittlich attraktive, auf der Vorderseite durchgängig dunkle Patina. An modernem Bandstück.
Silberne und Goldene Militärverdienstmedaillen gab es in Württemberg bereits unter Herzog Ludwig Eugen. Nach der Erhebung Württembergs zum Königreich im Jahre 1806 wurde die Gestaltung den politischen Verhältnissen durch Hinzufügung einer Königskrone angepasst. Während der Napoléonischen Epoche wurden zahlreiche Prägestempel angefertigt, die sich nur in kleinen Details unterscheiden, und, auch durch die Kopplung verschiedener Vorder- und Rückseiten, zu einer schwer zu überschauenden Variantenvielfalt des Modells führen.
Literatur: Klein, Ulrich und Raff, Albert: Die Württembergischen Medaillen von 1797–1864 (einschließlich der Orden und Ehrenzeichen). Stuttgart 2003. S. 23–32.