Königreich Bayern, Königlich Bayerischer Militär-Verdienstorden, Ritterkreuz II. Klasse mit Schwertern, verliehen 1891 bis 1905.
Einfache Zweit- bzw. Schnallenfertigung. Messing oder Bronze, mehrteilig gefertigt und mehrfarbig bemalt (!) statt emailliert. Die Schwerter einseitig geprägt und sauber an der Agraffe befestigt. Ohne eine ersichtliche Herstellermarkierung.
Merklich getragene Erhaltung mit Fehlstellen der Lackierung vor allem an den Medaillons, aber auch stellenweise in den blauen Kreuzarmfeldern. Hiervon abgesehen tadellos, auch die Vergoldung noch sehr schön erhalten. Ohne Band.
Ungewöhnliche, aber zweifelsfrei zeitgenössische Fertigung dieser wegen der strengen Rückgabepflicht im Original heute seltenen Klasse!
Der Militär-Verdienstorden wurde 1866 durch König Ludwig II. gestiftet. Schwerter wurden erst 1891 nachgestiftet, durften jedoch von denen, die den Orden im Kriege erhalten hatten, nachträglich angelegt werden. 1905 erfolgte eine Umbenennung und Umgestaltung der Klassen. Hierbei wurde u. a. aus den früheren Ritterkreuzen I. und II. Klasse die III. und IV. Klasse des Ordens, wobei letztere eine neue Gestalt erhielt. Bis 1913 gab es für die niedrigen Klassen nur ein Band, danach verschiedene für Kreuze mit oder ohne Schwerter. Nach Angaben von Bernd Döbel, Königswinter, erfolgten zwischen der Stiftung der Schwerter und der Abschaffung dieses Modells zwar nur 49 Verleihungen dieser Klasse, jedoch waren zuvor, hauptsächlich in den Kriegen von 1866 und 1870/71, insgesamt 1626 Ritterkreuze II. Klasse als „Kriegsdekoration“ verliehen worden, deren Träger nach der Stiftung derselben beantragen konnten, die Schwerter nachträglich anlegen zu dürfen.
Literatur: Graf Klenau, Arnhard. Orden in Deutschland und Österreich. Band II: Deutsche Staaten (1806–1918). Teil I: Anhalt–Hannover. Offenbach 2008. S. 128–137.
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