Königliche Familie der Herzöge von Bayern, Prinz-Alfons-Erinnerungsabzeichen auf grünem Bande für vaterländische Verdienste um das Schützenwesen, hier für Mitglieder selbständiger Feuerschützen- und Zimmerstutzen-Gesellschaften, die dem bayerischen Schützenverband angeschlossen waren, sowie für Mitglieder von Armbrustschützengilden.
Buntmetall massiv geprägt und vergoldet, das grüne Band mit schmalen weiß-blauen waagrechten Randstreifen durch das Nadelsystem vernietet. Auf letzterem eingeschlagene Herstellermarkierung „M.HEINLOTH.“ des Hofjuweliers Mathias Heinloth, München, der zugleich auch Vorsitzender der Verleihungskommission (sic) war.
Ordentliche, etwas getragene Erhaltung, jedoch das Band stark verblasst und angeschmutzt.
Ex Hermann Historica oHG, München, 66. Auktion, 6. Mai 2013.
Das Prinz-Alfons-Erinnerungsabzeichen wurde wohl Anfang der 1920er-Jahre durch Prinz Alfons von Bayern, der ein großer Förderer des Vereinswesens, insbesondere der Schützen- und Militärvereine war, in ursprünglich einer Ausführung – versilbert, „auf blauem Bande“ – für Einzelpersonen und Mitglieder von Veteranenvereinen im bayerischen Kriegerbund, gestiftet. Wohl etwas später wurde ein vergoldetes Abzeichen auf rotem Band mit hellgrünen waagrechten Randstreifen, also dem „Hubertusband“ eingeführt, das „für weidgerechte Jagdausführung, Hege und Pflege“ an Mitglieder von Jägervereinigungen verliehen wurde. Anlässlich seines 20-jährigen Jubiläums als Protektor des bayerischen Schützenverbandes e. V. erweiterte Prinz Alfons das Abzeichen nochmals. Es konnte nun, wiederum vergoldet, auch „für vaterländische Verdienste im Schießwesen“ verliehen werden, je nach Abteilung des Schützen auf unterschiedlichen Bändern zu tragen. An Schützen bis zum Alter von 25 Jahren wurde es ab 1931 gänzlich ohne Band verliehen. Wegen der großen Zahl an Gesuchen konnte der Prinz die Kosten für das Abzeichen nicht übernehmen; die Beschaffungskosten von 3,50 Mark pro Abzeichen trugen die vorschlagenden Vereine oder die „Beliehenen“ selbst. Personen, die in verschiedenen Vereinen aktiv waren, konnten mehrere Abzeichen erhalten und gemeinsam tragen.
Literatur: Bergmann, Werner. Jeder Zehnte sollte es haben! Das Prinz-Alfons-Erinnerungszeichen passte nur in eine Welt konservativer Ideologien. In: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik Nr. 61 (Juni 2009). S. 161–163.
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