Bayern, Silberne Tapferkeitsmedaille (3. Modell, 4. Ausgabe), Zweitstück

Kurfürstentum und Königreich Bayern, Silberne Tapferkeitsmedaille, verliehen 1794 bis (nach) 1918, bzw. bis März 1918 als „Silberne Militär-Verdienst-Medaille“.

Mutmaßlich zeitgenössische Zweitfertigung in Form eines Abgusses(!) des dritten, das heißt königlichen Modells in dessen vierter, noch aus der Zeit bis 1827 stammender und mit der Spindelpresse geprägten Ausgabe mit dem kleineren Brustbild König Max Joseph I. und Signatur „LOSCH“ des Medailleurs Joseph Losch des Älteren (1770–1826). Gusseisen geschwärzt. In seiner Typologie bezeichnet Kinast die Vorlage als „Typ 1.1 d)“.

Die Öse nebst Bandring und Band fehlt. Auch hiervon abgesehen eher gebrauchte Erhaltung.

Als wohl authentische Nachfertigung zu Tragezwecken sehr außergewöhnlich und selten!

Bereits am 30. Oktober 1794 wurden durch Kurfürst Carl Theodor die Goldene und Silberne Militär-Verdienstmedaille „zur Belohnung einer im Kriege erfolgten tapferen Handlung“ für die Mannschaften der Kurbayerischen Truppen vom Feldwebel abwärts gestiftet. Nach dem Regierungsantritt Maximilian Joseph IV. wurde ein neuer Stempel mit dessen Portrait geschnitten, ebenso nach seiner Annahme des Königstitels. Wegen Verschleiß mussten die Stempel noch des Öfteren erneuert werden, das Portrait König Max Joseph I. wurde jedoch bis zum Ende der Verleihungen beibehalten. Zuletzt wurden die Medaillen, die zu den „höchsten Tapferkeitsauszeichnungen“ zählten, für den Weltkrieg verliehen. Erst durch Königliche Verordnung vom 2. März 1918 erfolgte die offizielle Umbenennung zur umgangssprachlich längst geläufigen „Tapferkeitsmedaille“.

Literatur: Kinast, Walter. Die Prägevarianten der königlich-bayerischen Militär-Verdienst-Medaille im Vergleich. In: Militaria & Phaleristik Nr. 1 (Mai 2018), S. 4 ff.

Artikelnummer:
5728

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