Deutsches Reich, Eisernes Kreuz 1939 I. Klasse, mit runder Drei, im Verleihungsetui

Deutsches Reich, Orden des Eisernen Kreuzes, Eisernes Kreuz I. Klasse, verliehen 1939 bis 1945.

Frühes, variant gefertigtes Exemplar mit sog. „runder Drei“, mit matt lackiertem Eisenkern in Neusilberzarge, rückseitig ein broschiertes Nadelsystem mit flacher, bauchiger Tragenadel. Wie für diese frühe Fertigung üblich ohne eine Herstellerpunzierung; für diese Ausführung ist zudem unbekannt, von welchem Hersteller sie gefertigt wurde.

Dazu das zeitlich passende frühe Verleihungsetui aus mit schwarzem Lederimitat bezogener Pappe, der Deckel mit silbern aufgedrucktem, stilisiertem EK. Innen mit beiger Samteinlage mit Aussparung für die Tragenadel, der Deckel in altweißer (Kunst-?) Seide.

Das Kreuz in guter, leicht getragener Erhaltung mit geringfügigen Fehlstellen der Lackierung an den erhabenen Stellen des Kerns, die Versilberung der Zarge jedoch, vor allem rückseitig, etwas unregelmäßig patiniert. Das Etui innen merklich stockfleckig, hiervon abgesehen jedoch in guter Erhaltung mit nur leichten Alters- oder Gebrauchsspuren.

Dazu Expertise von Militaria-Berlin bzw. der Christian von Eicke GmbH vom August 2025.

Ex Fritz Rudolf Künker GmbH, Osnabrück, eLive Auction 87 vom 19. Mai 2025.

Der „Orden des Eisernen Kreuzes“ wurde durch den „Führer“ Adolf Hitler am 1. September 1939, dem Gedenktag der Schlacht bei Sedan und dem ersten Tag des deutschen Überfalls auf Polen, in ursprünglich vier Klassen – Eisernes Kreuz I. und II. Klasse, Ritterkreuz und Großkreuz des Eisernen Kreuzes – gestiftet. Im Gegensatz zu den früheren, preußischen Stiftungen sollte es ausschließlich für besondere Tapferkeit vor dem Feind verliehen werden. Personen, die bereits preußische EKs des Weltkriegs trugen, konnten bei erneuter Bewährung eine sog. Wiederholungsspange erhalten. Als höhere Stufen des Ritterkreuzes wurde die Stiftung ab 3. Juni 1940 um Eichenlaub, Eichenlaub mit Schwertern sowie Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten ergänzt; ohne formale Stiftung erfolgte eine einmalige Verleihung eines Goldenen Eichenlaubs mit Schwertern und Brillanten. Das „EK“ gilt, insbesondere in der Ritterkreuzstufe, als die ikonischste deutsche Auszeichnung des Zweiten Weltkrieges. Maerz gibt an, dass im Zweiten Weltkrieg insgesamt etwa 350.000 Eiserne Kreuz I. Klasse verliehen wurden. Wegen großzügiger Beschaffungs- und Verteilungspolitik schätzt er die Zahl der von der Präsidialkanzlei georderten Stücke auf etwa eine Million, mit den für den privaten Handel gefertigten auf bis zu 1,5 Millionen Stück.

Literatur: Maerz, Dietrich und Stimson, George. The Iron Cross 1. Class. Richmond (MI), Vereinigte Staaten von Amerika, 2010. Vgl. S. 392–399.

Artikelnummer:
6797

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