Deutsches Reich, Verwundetenabzeichen in Silber, verliehen 1939 bis 1945.
Nicht vorschriftsmäßige Zweitfertigung eines Exemplars der gestalterisch standardisierten, wohl spätestens ab 1941 verausgabten Form in sicherlich früher Fertigung um 1941/42. Eisen, hohlgeprägt(!) und versilbert , mit rückseitig angelötetem, ebenfalls eisernem bzw. stählernem Nadelsystem mit dünner Rundnadel. Oberhalb des Nadelhakens kopfstehend eingeschlagene Herstellermarkierung „L/13“ der Firma Paul Meybauer, Berlin.
Abzeichen der Gold- und Silberstufe sollten grundsätzlich massiv gefertigt sein, authentische Abweichungen davon tauchen nur sporadisch auf. Aus Fertigung der Firma Meybauer kenne ich bislang kein weiteres Stück; möglicherweise handelt es sich tatsächlich um das einzig bekannte Exemplar überhaupt.
Ordentliche, etwas getragene Erhaltung, die Versilberung unregelmäßig patiniert. Entgegen der Auffassung mehrerer Kollegen, wonach es sich um ein vormals schwarzes Abzeichen handelt, sehe ich hier eindeutig eine Versilberung bzw. ein entsprechendes „Finish“.
Das Verwundetenabzeichen wurde am 1. September 1939 durch den „Führer“ Adolf Hitler in drei Stufen – Gold, Silber und Schwarz – gestiftet, um damit Soldaten auszuzeichnen, die im Zweiten Weltkrieg durch Feindeinwirkung, unverschuldet durch eigene Kampfmittel oder schwere Erfrierungen bei Kampfhandlungen verletzt wurden. Für ein- und zweimalige Verwundung wurde es in Schwarz, für drei- und viermalige in Silber und ab fünf Verwundungen in Gold verliehen. Bei schweren Verletzungen konnte hiervon abgewichen werden. Frühere Verwundungen wurden angerechnet.
Literatur: Klietmann, Kurt-Gerhard. Auszeichnungen des Deutschen Reiches 1936–1945. Eine Dokumentation ziviler und militärischer Verdienst- und Ehrenzeichen. 2. Auflage, Stuttgart 1982. Vgl. S. 197–200.
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