Baden, Silberne Militärische Karl-Friedrich-Verdienstmedaille (8. Ausgabe), verliehen 1918 an MÜHLIG, an 3-teiliger Ordensschnalle

Großherzogtum Baden, Silberne Militärische Karl-Friedrich-Verdienstmedaille, verliehen 1807 bis 1918, bzw. bis 1820 als „Silberne Militärische Verdienstmedaille“.

Exemplar der achten und endgültigen, während des Ersten Weltkrieges verliehenen Ausgabe. Silber geprägt, an mittels eines Silberblechstreifens angelötetem Tragebügel. Rückseitig die Namensgravur „MÜHLIG“ in schraffierten Versalien.

Ernst Mühlig, geboren am 1. Dezember 1888 und verstorben am 19. Mai 1968, erhielt diese Medaille als Sergeant der Reserve von der 12. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 223 als laufende Nummer 965 des Weltkrieges. Eingereicht wurde er, eigentlich „bloß“ zur Kleinen Goldenen Verdienstmedaille am Bande der Militärischen Karl-Friedrich-Verdienstmedaille, mit der folgenden Begründung: „Mühlig verteidigte am 20.05.1918 bis zum letzten Augenblick am MG ein Gehöft, schlug sich, schon umfasst, mit Handgranaten zur eigenen Linie durch. Auch in früheren Gefechten hat er sich des Öfteren ausgezeichnet.“ (zitiert nach Zelosko, Band III, S. 274). Die Verleihung erfolgte am 10. Juni 1918.

Die Medaille in überdurchschnittlich guter, nur wenig getragener und unverputzter Erhaltung. An einer Großen Ordensschnalle mit dem zusätzlichen Eisernen Kreuz II. Klasse sowie einem zweiten „Karl-Friedrich-Band“. Die Silberne Verdienstmedaille, die sich hier befand, fehlt, ließe sich jedoch einfach ergänzen. Die Ordensschnalle, eher behelfsmäßig gefertigt, rückseitig mit einer großen Sicherheitsnadel versehen.

Die Militärische Karl-Friedrich-Verdienstmedaille wurde durch Großherzog Carl Friedrich mit Landesherrlicher Verordnung vom 4. April 1807, gleichzeitig mit dem Militärischen Karl-Friedrich-Verdienstorden, dem sie jedoch zu keiner Zeit affiliiert war, in zwei Stufen, Gold und Silber, „zur Belohnung hervorstechender vor dem Feinde verübter tapferer und kluger Thaten“ von Unteroffizieren und Mannschaften gestiftet. Die Prägestempel mussten vor allem wegen Verschleiß mehrfach erneuert werden, das Motiv blieb jedoch bis zum Ende der Verleihungen weitgehend unverändert. Sie gilt als höchste Tapferkeitsauszeichnung Badens. Während des Weltkrieges, in dem sie nur noch in Silber verliehen wurde, war sie die einzige Auszeichnung der deutschen Staaten, die offiziell personalisiert verausgabt wurde. Insgesamt erfolgten im Weltkriege knapp 1300 Verleihungen.

Literatur: Volle, Henning. Die Orden und tragbaren Ehrenzeichen des Großherzogtums und der Republik Baden. Freiburg im Breisgau 2019. Vgl. S. 290–357.

Artikelnummer:
6501

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