Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen, Fürstlich Hohenzollernsches Ehrenzeichen (1841/1842) bzw. Fürstlicher Hausorden von Hohenzollern (seit 1842), Silberne Verdienstmedaille, verliehen ab 1841.
Exemplar des ersten, bis 1851 verliehenen Modells der souveränen Fürstentümer, hier aus der ersten Fertigungsserie. Silber, aus zwei separat hohl gefertigten Teilen gefertigt, die ausgefüllt und in der Mitte zusammengelötet worden sind. Auf dem Rand Punzierung „HOSSAUER“ der Firma J. G. Hossauer, Berlin. Es erfolgten insgesamt lediglich 38 Verleihungen des ersten Modells. Da Hossauer die Insignien nur bis 1845 gefertigt hat, ist davon auszugehen, dass von dieser Firma kaum mehr als zwanzig Exemplare der Medaille hergestellt worden sein dürften.
Gute, nur leicht getragene und unbeschädigte Erhaltung, mit einer feinen Patina. Ohne Band.
Ex Heidelberger Münzhandlung Herbert Grün, Auktion 60, 12. bis 14. November 2012.
Der Fürstliche Hausorden von Hohenzollern wurde am 5. Dezember 1841 gemeinsam durch die Fürsten Friedrich Wilhelm Constantin von Hohenzollern-Hechingen und Fürst Carl von Hohenzollern-Sigmaringen zunächst zweiklassig nebst affiliierter, wiederum zweistufiger Verdienstmedaille unter der Bezeichnung „Fürstlich Hohenzollernsches Ehrenzeichen“ als gemeinsamer fürstlicher Hausorden unter dem Protektorat des Königs von Preußen gestiftet. Bereits 1844 wurde eine III. Klasse hinzugefügt. Nach der Abtretung der Fürstentümer an das Königreich Preußen mit Staatsvertrag vom 7. Dezember 1849 stiftete König Friedrich Wilhelm IV. am 18. Januar 1851 den Königlichen Hausorden von Hohenzollern, der vom fürstlichen Hausorden unabhängig bestand. Unter dem 20. März 1852 erhielt der fürstliche Hausorden neue Statuten, die den veränderten Verhältnissen Rechnung trugen; die nun zu preußischen Untertanen gewordenen Fürsten verliehen den Orden mit Genehmigung des Königs weiter. Nach dem Deutschen Krieg von 1866 wurden, auf Anregung König Wilhelm I., die Schwerter zu allen Klassen gestiftet. Nach dem Aussterben der Hechinger Linie 1869 nannte sich die überlebende Sigmaringer Linie „Fürsten von Hohenzollern“. Durch diese wurde der Orden, bis weit ins 20. Jahrhundert hinein, mehrfach erweitert, sodass er zuletzt über eine große Klassen- und Stufenvielfalt verfügte. Mit dem Tod des Fürsten Friedrich am 6. Februar 1965 dürften die Verleihungen an „Untertanen“ eingestellt worden sein.
Literatur: Link, Eva und Gauggel, Heinz. Fürstlich Hohenzollernsche Orden und Ehrenzeichen. Fridingen 1985. S. 122/123.
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