Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen bzw. Fürstliche Familien von Hohenzollern-Hechingen und von Hohenzollern-Sigmaringen bzw. Fürstliche Familie von Hohenzollern, Fürstlich Hohenzollernsches Ehrenzeichen (1841/1842) bzw. Fürstlicher Hausorden von Hohenzollern (seit 1842), Ehrenkreuz I. Klasse, verliehen ab 1841.
Exemplar aus der Stiftungszeit des dritten und endgültigen, durch die Fürsten als preußische Untertanen ab 1852 verliehenen Modells. Der Korpus Silber, teils vergoldet, das Medaillon echt golden, jeweils emailliert. Die Emaille von besonders feiner Qualität und meisterhaft plangeschliffen und poliert. Rückseitig mit einer bauchigen Tragenadel mit kugeligem Ende, außerdem im Feld zweizeilig „HOSSAUER / BERLIN“ punziert. Die Firma Johann George Hossauer, Berlin, war bis zu ihrem Verkauf 1859 erster und einziger Lieferant der Insignien des dritten Modells.
Prächtige, nur leicht getragene und beinahe, von einer stecknadelkopfgroßen Bestoßung der weißen Emaille des rechten Kreuzarmes abgesehen, vollkommen unbeschädigte Erhaltung.
Als Exemplar aus der Hossauer’schen Fertigung der 1850er-Jahre von großer Seltenheit!
Ex Bene Merenti, Kornwestheim, 18. Auktion vom 6. Oktober 2018.
Der Fürstliche Hausorden von Hohenzollern wurde am 5. Dezember 1841 gemeinsam durch die Fürsten Friedrich Wilhelm Constantin von Hohenzollern-Hechingen und Fürst Carl von Hohenzollern-Sigmaringen zunächst zweiklassig nebst affiliierter, wiederum zweistufiger Verdienstmedaille unter der Bezeichnung „Fürstlich Hohenzollernsches Ehrenzeichen“ als gemeinsamer fürstlicher Hausorden unter dem Protektorat des Königs von Preußen gestiftet. Bereits 1844 wurde eine III. Klasse hinzugefügt. Nach der Abtretung der Fürstentümer an das Königreich Preußen mit Staatsvertrag vom 7. Dezember 1849 stiftete König Friedrich Wilhelm IV. am 18. Januar 1851 den Königlichen Hausorden von Hohenzollern, der vom fürstlichen Hausorden unabhängig bestand. Unter dem 20. März 1852 erhielt der fürstliche Hausorden neue Statuten, die den veränderten Verhältnissen Rechnung trugen; die nun zu preußischen Untertanen gewordenen Fürsten verliehen den Orden mit Genehmigung des Königs weiter. Nach dem Deutschen Krieg von 1866 wurden, auf Anregung König Wilhelm I., die Schwerter zu allen Klassen gestiftet. Nach dem Aussterben der Hechinger Linie 1869 nannte sich die überlebende Sigmaringer Linie „Fürsten von Hohenzollern“. Durch diese wurde der Orden, bis weit ins 20. Jahrhundert hinein, mehrfach erweitert, sodass er zuletzt über eine große Klassen- und Stufenvielfalt verfügte. Mit dem Tod des Fürsten Friedrich am 6. Februar 1965 dürften die Verleihungen an „Untertanen“ eingestellt worden sein. Vom Ehrenkreuz I. Klasse erfolgten – über drei Modelle hinweg! – insgesamt 607 Verleihungen.
Literatur: Link, Eva und Gauggel, Heinz. Fürstlich Hohenzollernsche Orden und Ehrenzeichen. Fridingen 1985. Vgl. S. 13–123, vor allem S. 41–68 u. 122/123.
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