Deutsches Reich, 9-teilige Große Ordensschnalle zur besonderen Trageweise am Frack wohl eines jungen Marine-Offiziers des Ersten Weltkrieges, mit den folgenden Auszeichnungen:
• Preußen, Eisernes Kreuz 1914 II. Klasse;
• Deutsches Reich, Kriegsverdienstkreuz 1939 II. Klasse (1. Ausgabe);
• Preußen, Königlicher Kronenorden (3. Modell, 1. Ausgabe), Kreuz IV. Klasse;
• Sachsen, Albrechtsorden (2. Modell, 1. Ausführung), Ritterkreuz II. Klasse;
• Schaumburg-Lippe, Fürstlicher Hausorden (2. Ausgabe), Kreuz IV. Klasse;
• Hamburg, Hamburgisches Hanseatenkreuz;
• Deutsches Reich, Ehrenkreuz für Frontkämpfer;
• Finnland, Orden des Freiheitskreuzes („Vapaudenristin Ritarikunta“), Kreuz III. Klasse;
• Finnland, Erinnerungsmedaille an den Befreiungskrieg („Vapaussodan Muistomitali“).
Die Auszeichnungen wohl durchwegs verliehene Originale, das Eiserne Kreuz vermutlich aus Fertigung der Hofjuweliere J. Godet & Sohn, Berlin, der Kronenorden von den Hofjuwelieren Johann Wagner & Sohn, ebenda, der Albrechtsorden in dieser Ausführung naturgemäß unsigniert, jedoch sicherlich aus Fertigung der Hofgoldschmiede G. A. Scharffenberg, Dresden. Die Schnalle mit besonders sauber bogenförmig konfektionierten Bändern, rückseitig eine dunkelblaue Stoffabdeckung und eine runde Tragenadel.
Dazu eine Kleine Ordensschnalle („Feldspange“), ebenfalls rückseitig mit einer dunkelblauen Stoffabdeckung, sowie eine Knopflochdekoration an einfachem schwarzem Kunststoffknopf, mit aufgelegter Miniatur des Eisernen Kreuzes, jeweils in vollkommen identischer Zusammenstellung und Reihenfolge.
Die emaillierten Orden teilweise beidseitig mit tragebedingten Emaillebeschädigungen vor allem der Medaillonringe bzw. Medaillons, außerdem die Lackierung des Freiheitskreuzes stellenweise bestoßen. Hiervon abgesehen hervorragende, kaum überhaupt getragene und absolut farbfrische Erhaltung sowohl der Frackschnalle als auch der Feldspange und der Knopflochdekoration.
Der Träger dieser Ordensschnalle dürfte ein schon vor dem Weltkrieg hoch- bzw. vielseitig dekorierter junger Marine-Offizier gewesen sein, ließ sich jedoch bislang nicht ermitteln.
Der Fürstlich Lippische Hausorden wurde am 25. Oktober 1869 durch Leopold III. Fürst zur Lippe und Adolph I. Georg Fürst zu Schaumburg-Lippe unter der Bezeichnung „Ehrenkreuz des Fürstlich Lippischen Gesamthauses“ als gemeinsamer Hausorden gestiftet. Bereits 1871 wird die Auszeichnung zu „Fürstlich Lippisches Ehrenkreuz“, 1877 zu „Fürstlich Lippischer Hausorden“ umbenannt. Seit 1870/71 wurden die Ehrenkreuze auch mit Schwertern verliehen. Am 18. April 1890 wurde der Orden zwischen den beiden Fürstentümern aufgeteilt, die nun eigenständige Dekorationen verliehen. Mit der Abschaffung der Monarchie im November 1918 wurden die Verleihungen des Ordens nicht unmittelbar eingestellt; als Hausorden lebt er wohl bis heute weiter. Durch zahlreiche Erweiterungen, Ergänzungen und Einschiebungen sind die Klassen des Ordens teilweise nur schwer zu durchblicken.
Literatur: Klingbeil, Karsten. Orden 1700–2000. Band 2: Hohenzollern–Sächsische Herzogtümer. Bergisch Gladbach 2008. Vgl. S. 54–63.
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