VERKAUFT - Baden, Silberne Militärische Karl-Friedrich-Verdienstmedaille (8. Ausgabe), verliehen 1918 an WÜST

Großherzogtum Baden, Silberne Militärische Karl-Friedrich-Verdienstmedaille, verliehen 1807 bis 1918, bzw. bis 1820 als „Silberne Militärische Verdienstmedaille“.

Exemplar der achten und endgültigen, während des Ersten Weltkrieges verliehenen Ausgabe. Silber geprägt, an mittels eines Silberblechstreifens angelötetem Tragebügel. Rückseitig die Namensgravur „WÜST“ in schraffierten Versalien.

Im Ersten Weltkrieg erfolgten zwar drei (!) Verleihungen an Soldaten dieses Namens, durch die beiliegende Regimentsgeschichte ist die Medaille jedoch dem am 10. Mai 1888 geborenen Ersatzreservisten Bernhard Wüst von der 11. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 185 zuzuschreiben, der mit der folgenden Begründung zur Auszeichnung eingereicht wurde: „Wüst gehört seit Bestehen des Regiments diesem an. In den vielen schweren Kämpfen, die das Regiment mit Erfolg bestanden hat, hat Wüst in den schwierigsten Fällen die Verbindung innerhalb des Bataillons aufrechterhalten. Ganz besonders zeichnete er sich aus, als er am 26.04.1918 den verwundeten Bataillonsführer des III./185 aus der vordersten Linie bei Hangard im stärksten Feuer und unter Einsatz seines eigenen Lebens nach dem Hauptverbandplatz Habonnières trug“ (zitiert nach Zelosko, Band III, S. 261). Die Verleihung erfolgte am 7. Juni 1918.

Die Medaille in ordentlicher, etwas getragener und sichtlich verputzter Erhaltung mit wenig störenden Randfehlern sowie, vor allem vorderseitig im Feld, einigen auch tieferen Kratzern. Stellenweise alte Putzmittelreste. An etwa 9 cm „langem“ Band. Die Regimentsgeschichte modern gebunden, ansonsten weitgehend desolat erhalten.

Die Militärische Karl-Friedrich-Verdienstmedaille wurde durch Großherzog Carl Friedrich mit Landesherrlicher Verordnung vom 4. April 1807, gleichzeitig mit dem Militärischen Karl-Friedrich-Verdienstorden, dem sie jedoch zu keiner Zeit affiliiert war, in zwei Stufen, Gold und Silber, „zur Belohnung hervorstechender vor dem Feinde verübter tapferer und kluger Thaten“ von Unteroffizieren und Mannschaften gestiftet. Die Prägestempel mussten vor allem wegen Verschleiß mehrfach erneuert werden, das Motiv blieb jedoch bis zum Ende der Verleihungen weitgehend unverändert. Sie gilt als höchste Tapferkeitsauszeichnung Badens. Während des Weltkrieges, in dem sie nur noch in Silber verliehen wurde, war sie die einzige Auszeichnung der deutschen Staaten, die offiziell personalisiert verausgabt wurde. Insgesamt erfolgten im Weltkriege knapp 1300 Verleihungen.

Literatur: Volle, Henning. Die Orden und tragbaren Ehrenzeichen des Großherzogtums und der Republik Baden. Freiburg im Breisgau 2019. Vgl. S. 290–357.

VERKAUFT.

Artikelnummer:
6421

Der Artikel unterliegt der Differenzbesteuerung.
Preis exklusive Versand.

2800.00 €
Kaufen