Lippe-Detmold, Paulinenmedaille (1. Ausgabe)

Fürstentum Lippe, Paulinenmedaille, verliehen 1817 bis 1918, bzw. ursprünglich bezeichnet als „Verdienst-Medaille“ (ab 1817), „Verdienst-Medaille mit dem Bande (ab 1818)“, „Civil-Verdienst-Medaille (um 1863)“, „Silberne Verdienst-Medaille (um 1871)“ und „Silberne Verdienstmedaille am Bande (von 1885 bis 1916).

Exemplar der ersten Ausgabe, von der im Jahre 1816 durch den „Kgl. Preuß. Hof-Medailleur“ Daniel Friedrich Loos zu Berlin insgesamt 300 Exemplare angefertigt wurden. Silber geprägt, an parallel angelöteter Öse. Dieser Bestand war für Verleihungen bis 1902(!) ausreichend.

Gute, wenig getragene und unbeschädigte Erhaltung, mit nur ganz geringfügiger Patina, wohl in jüngerer Zeit gereinigt. An alt konfektionierten, insgesamt knapp 6 cm „langen“ Band.

Ex 71. Wormser Militaria-Auktion, Worms-Pfeddersheim, vom 3. Dezember 2022.

Diese Medaille wurde von der Fürstin Pauline als Vormund des damals noch minderjährigen Fürsten Paul Alexander Leopold im Jahre 1816 zur Belohnung und als Anerkennung von Verdiensten jeder Art ohne Erlass von Statuten oder ähnlichem formlos gestiftet. In ihren frühen Jahren wurde die Medaille nur selten und meist ohne Band (sic) verliehen. Jenes wurde von der Fürstin selbst verwaltet und war zur Erhöhung der Belohnung bestimmt. Nach der Stiftung weiterer Verdienstmedaillen in den Jahren 1871 und 1888 verlor das Ehrenzeichen an Bedeutung und wurde nur noch an Dienstjubilare verliehen, wodurch es auch an Ansehen verlor. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Medaille benannte Fürst Leopold IV. sie, nach ihrer Stifterin, in „Paulinenmedaille“ um. Insgesamt sind 267 Verleihungen erfolgt.

Literatur: Schwark, Reiner. Die Orden und Ehrenzeichen des Fürstentums Lippe-Detmold und des Freistaats – Land Lippe – 1778 bis 1933. Vgl. S. 90–93.

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