Königreich Preußen, Allgemeines Ehrenzeichen I. Klasse, verliehen 1814 bis 1830, bzw. identisch auch als Militär-Ehrenzeichen I. Klasse, als solches in dieser Form bis 1864 und zuvor, bereits seit 1793, in Form einer Goldenen Militär-Verdienstmedaille verliehen.
Alte, galvanoplastische Nachfertigung der ersten, bis etwa 1828 gefertigten Ausgabe mit der parallelstehenden, „russischen“ Ringöse, daran etwas unförmiges, offenes Bandringchen. Silber, aus miteinander verlöteten, galvanoplastisch abgeformten Hälften zusammengesetzt.
Der Bandring wohl in jüngerer Zeit ergänzt. Hiervon abgesehen sehr hübsche Erhaltung und Gesamterscheinung mit Resten einer feinen Patina in den Kanten; das Exemplar wurde leider durch den Vorbesitzer seiner gleichmäßig gewachsenen, dunklen Patina beraubt. Ohne Band.
Dazu einseitige schriftliche Beurteilung durch Dr. Peter Sauerwald, Kaarst, vom Februar 2017 sowie ein zehnseitiger Untersuchungsbericht des IMS – Institute for Material Science and Authenticity Testing GmbH, Wiesbaden, vom Februar 2019.
Belegstück für ein als probemäßiges Original praktisch nicht zu beschaffendes Exemplar, wobei unklar bleiben muss, ob es sich um eine sehr alte Sammleranfertigung oder eventuell doch um eine Zweitfertigung für einen Träger oder eher, als Souvenir, für dessen Familie handeln könnte.
Nachdem die bereits 1793 und 1806 gestifteten Militär-Verdienstmedaillen vereinzelt für ziviles Verdienst vergeben worden waren, folgte am 18. Januar 1810 die Trennung in Allgemeine und Militär-Verdienstmedaillen. Mit Kabinettsorder vom 30. September 1814 folgte die Umbenennung zu den endgültigen Bezeichnungen „Allgemeines Ehrenzeichen“ und „Militär-Ehrenzeichen“ I. und II. Klasse, wobei die goldenen Medaillen der I. Klassen in silberne Kreuzen gewandelt wurden. Mit der Erhebung des Allgemeinen Ehrenzeichen I. Klasse zum RAO4 im Jahre 1830 entfiel die Spezifizierung „II. Klasse“ für das Allgemeine Ehrenzeichen.
Literatur: Bannicke-Tewes, Elke und Tewes, Lothar: 200 Jahre preußische Ehrenzeichen „Verdienst um den Staat“. Teil I: 1793–1847. In: money trend. Internationales Münzenmagazin. Nummer 4/93 vom April 1993. S. 8–20.
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