Preußen, Bronzene Staatsmedaille „Für gewerbliche Leistungen“ (2. Ausgabe), im Verleihungsetui

Königreich Preußen, Bronzene Staatsmedaille „Für gewerbliche Leistungen“, auch bezeichnet als Bronzene Königliche Medaille „Für gewerbliche Leistungen“, verliehen 1850 bis 1915.

Exemplar der zweiten, ab 1858 geprägten Ausgabe mit dem glatten Randstab. Kupfer geprägt und bronziert, vorderseitig die nach rechts gerichtete Büste des Königs Friedrich Wilhelm IV., umgeben von einem Kranz aus Blättern und Blüten. Rückseitig Borussia, mit Zepter und hochgehaltenem Ehrenkranz, auf einem preußischen Adler schweben. Im oberen Halbkreis des Medaillenrunds die Inschrift „FÜR GEWERBLICHE LEISTUNGEN“. Zwischen 1858 und 1912 wurden insgesamt 1154 Exemplare aus bronziertem Kupfer geprägt.

In schmucklosem, mit schwarzem Lederimitat bezogenem Verleihungsetui, der Deckel mit eingeprägter Randleiste. Innen eine violettem Samteinlage mit Aussparung für die Medaille, der Himmel in violetter Seide.

Das Etui äußerlich leicht berieben. Hiervon abgesehen befindet sich sowohl die Medaille als auch das Etui in einer guten bis sehr guten, beinahe völlig unbeschädigten Erhaltung.

Durch königlichen Erlass Friedrich Wilhelm IV. vom 22. Oktober 1849 wurde, einem Antrag von Mitte 1848 des damaligen Handelsministers Robert v. Patow entsprechend, die Schaffung von Ehrenzeichen für Auszeichnungszwecke des Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten genehmigt. Als Vorbild sollte das Auszeichnungssystem des Landwirtschaftsministeriums dienen, das über zwei Medaillen, die jeweils in zwei Stufen verliehen wurden, verfügte. Als höhere Auszeichnungen galten die Medaillen „FÜR VERDIENST UM DIE GEWERBE“, als untere diejenigen „FÜR GEWERBLICHE LEISTUNGEN“. Nach längerer Prüfung wurde beschlossen, beide Medaillen in Bronze, Silber und Gold zu verleihen.

Literatur: Tewes, Lothar und Bannicke, Elke. Königliche Staatsmedaillen des preußischen Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten 1850 bis 1915. In: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik. Heft 119 vom Februar 2019. S. 2–12.