Königreich Preußen, 5-teilige Große Ordensschnalle eines Veteranen des Deutschen Krieges von 1866 und mutmaßlichen subalternen Zivilstaatsdieners, mit folgenden Auszeichnungen:
• Preußen, Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens mit Dienstaltersabzeichen 50;
• Preußen, Militär-Ehrenzeichen II. Klasse;
• Preußen, Allgemeines Ehrenzeichen;
• Preußen, Erinnerungskreuz 1866 „Main-Armee“;
• Preußen, Kaiser-Wilhelm-I.-Erinnerungsmedaille.
Bei allen Auszeichnungen handelt es sich um verliehene sog. probemäßige Originale ihres jeweiligen Verleihungszeitraums: Das Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens in der ersten, mit echt goldenen Medaillons gefertigten Ausgabe, an der Kante des unteren Kreuzarmes mit Ritzmarke „W“ der Hofjuweliere Johann Wagner & Sohn, Berlin; das Militär-Ehrenzeichen mit der für die Verleihungen der Einigungskriege obligatorischen Öse aus kantigem (nicht: „gefeiltem“) Draht; das Allgemeine Ehrenzeichen in der recht seltenen Fertigung der frühen 1890er-Jahre. Die Schnalle mit etwas ungleichmäßig angeordneten, trapezoid vernähten Bändern, rückseitig stabile Tragenadel, ohne eine Stoffabdeckung. Für das Allgemeine Ehrenzeichen wurde irrtümlich das Band des Verdienstkreuzes für Kriegshilfe, für das Militär-Ehrenzeichen, wie beinahe üblich, das des Eisernen Kreuzes verwendet.
Das Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens und das Militär-Ehrenzeichen am Bandring bzw. an der Öse beschädigt, die drei silbernen Ehrenzeichen zudem entweder stark patiniert oder sogar in alter Zeit mit schwarzem Lack überzogen. Die Ordensschnalle hiervon abgesehen insgesamt in einer guten, etwas getragenen und vollkommen unberührten Erhaltung.
Preußische Auszeichnungen mit Jubiläumszahl sind grundsätzlich selten. Während Ludvigsen für das „gewöhnliche“ Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens bis 1913, mit den üblichen Einschränkungen, knapp 13.300 Verleihungen angibt, beziffert er die Verleihungen mit der Jubiläumszahl 50 auf lediglich 414. Es handelt es sich damit zwar um die mit Abstand häufigste „Sonderverleihung“ des Kreuzes; wegen der Trägerstruktur – ausschließlich Inländer und in fortgeschrittenem Alter – haben sich jedoch nur ganz unverhältnismäßig wenige Exemplare erhalten; der Anteil an zurückgegebenen, erneut verausgabten und schließlich „verwerteten“ Stücken ist hier als außerordentlich hoch einzuschätzen.
Literatur: Tewes, Lothar. Das Königlich Preußische Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens mit goldener Krone und der „50“ – Rekonstruktionsversuch einer Auszeichnungsspange. In: Orden und Ehrenzeichen. Das Magazin für Freunde der Phaleristik Nr. 121 (Juni 2019). S. 157–159.
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