Deutsches Reich, 10-teilige Große Ordensschnalle des Korvettenkapitäns der Kaiserlichen Marine Martin von Cappeln, mit den folgenden Auszeichnungen:
• Preußen, Eisernes Kreuz 1914 II. Klasse;
• Bayern, Militär-Verdienstorden (2. Modell, 2. Ausgabe), Kreuz IV. Klasse mit Schwertern;
• Braunschweig, Kriegsverdienstkreuz II. Klasse;
• Oldenburg, Friedrich-August-Kreuz II. Klasse;
• Sachsen, Albrechtsorden (2. Modell, 3. Ausführung), Ritterkreuz I. Klasse mit Schwertern;
• Deutsches Reich, Ehrenkreuz für Frontkämpfer;
• Preußen, Dienstauszeichnungskreuz für 25 Dienstjahre der Offiziere (6. Ausgabe);
• Siam, Orden der Siamesischen Krone (2. Modell), Dekoration V. Klasse;
• Osmanisches Reich, Goldene (Kriegs-?) Liyakat-Medaille;
• Osmanisches Reich, Silberne Kriegs-Liyakat-Medaille.
Alle Auszeichnungen mutmaßlich die verliehenen Originale. Über den Liyakat-Medaillen, von denen die erste in Gold gefertigt ist, ist lediglich eine Säbelspange angebracht, und zwar wohl die zur Silbernen. Dennoch sollte es sich bei beiden Medaillen um Kriegsverleihungen handeln; der Albrechtsorden eine typische Weltkriegsfertigung der Hofgoldschmiede G. A. Scharffenberg, Dresden, mit Punzierungen „SCHARFFENBERG“ und „DRESDEN“ sowie „S“ für vergoldete Stücke an den Kreuzarmkanten. Die Schnalle mit bogenförmig vernähten Bändern, rückseitig eine rote Stoffabdeckung und ein Schneideretikett der Firma Wilhelm Welhausen, Hannover.
Das Rückseitenmedaillon des sächsischen Albrechtsordens fehlt vollständig und die Emaille des bayerischen Militär-Verdienstordens ist großflächig beschädigt. Auch hiervon abgesehen befindet sich die Ordensschnalle in einer merklich getragenen Erhaltung, mit stellenweise tragebedingt zerschlissenen, jedoch noch weitgehend farbfrischen Bändern.
Der Träger dieser Ordensschnalle, Martin von Cappeln (1882–1952), war bei Kriegsbeginn 1914 als Kapitänleutnant Adjutant des Kommandeurs der Marine-Station der Nordsee; seine damals einzige Ordensauszeichnung war die siamesische. Im Weltkrieg kommandierte er die Euphrat-Fluß-Abteilung, woraus sich seine osmanischen Auszeichnungen erklären lassen. Er wurde als Korvettenkapitän a. D. verabschiedet.
Die Liyakat-Medaille wurde unter Sultan Abdülhamid II. im Jahr 1890 als allgemeines, ziviles und militärisches zweistufiges Ehrenzeichen in Gold und Silber gestiftet. Seit 1905 konnte sie auch an Frauen verliehen werden. Nach Beginn des Weltkriegs wurde sie umbenannt und mit einer Säbelspange mit Datum „sene 1333“ (d. i. unser Jahr 1915) verliehen, die auf das Band aufgelegt wurde. Mit Regierungsdekret vom 24. April 1921 wurde bestimmt, dass sie, wie auch andere Kriegsauszeichnungen, auch für Tapferkeit im sog. „Türkischen Befreiungskrieg“ von 1919 bis 1923 verliehen werden konnte.
Literatur: Autengruber, Michael: Katalog zur 299. Auktion der Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG am 29. September 2017 - Orden und Ehrenzeichen aus aller Welt. Das Osmanische Reich. The Ottoman Collection, Teil 2. Osnabrück 2017. Vgl. S. 194–196 u. S. 222–224.
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