Bulgarien, Weltkriegs-Erinnerungsmedaille für Militärangehörige

Zarentum Bulgarien, Erinnerungsmedaille „Für den Krieg 1915–1918“ („Възпоменателен Медал „За Войните 1915-1918 г.““), verliehen 1933 bis zumindest 1939.

Ausgabe für Militärangehörige. Buntmetall geprägt und vergoldet, an angelöteter Ringöse mit Bandring. An konfektioniertem Dreiecksband, wodurch die Medaille erst von den eigenen Ausgaben für Zivilisten und für Hinterbliebene zu unterscheiden ist.

Mehrere winzige Randfehler, vor allem auf etwa sechs Uhr. Hiervon abgesehen gute, etwas getragene Erhaltung, das Band noch weitgehend farbfrisch.

Nachdem Bulgarien sowohl die beiden Balkankriege 1912/1913 und 1913 wie auch den Ersten Weltkrieg verlor, wurden zunächst keine Kriegs-Erinnerungsmedaillen gestiftet und ausgegeben. Erst Zar Boris III. stiftete beide Medaillen zusammen mit Ukas Nr. 22 vom 9. Dezember 1933. Die Medaille „Für den Krieg 1912–1913“ wurde an die bulgarischen Teilnehmer des Ersten und Zweiten Balkankrieges, die Medaille „Für den Krieg 1915–1918“ an alle Weltkriegsteilnehmer Bulgariens und der verbündeten Mächte verliehen, sofern diese sie beantragten. Militärangehörige erhielten erstere an einem grünen Dreiecksbrand mit weiß-rot-weißen Randstreifen und letztere an einem roten Dreiecksband mit schmalen weiß-grün-weißen Randstreifen, Zivilisten am jeweils gleichen Band mit einem zusätzlichen weißen Mittelstreifen und Hinterbliebene am jeweils gleichen Band mit einem zusätzlichen schwarzen Mittelstreifen. Die Verleihungen der Medaillen sollen laut Autengruber zum 31. Dezember 1939 abgeschlossen gewesen sein; meines Erachtens zogen sie sich tatsächlich bis weit (!) in den Zweiten Weltkrieg hinein.

Literatur: Autengruber, Michael: Katalog zur 311. Auktion der Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG am 5. Oktober 2018 – Die Sammlung Peter Groch, Teil 1: Auszeichnungen militärischer Konflikte des 19. Jahrhunderts | Orden und Ehrenzeichen Bulgarien 1878–1991 | Die Lippe-Sammlung Gunther Wiegrebe | Bedeutende Orden und Ehrenzeichen aus aller Welt. Osnabrück 2017. Vgl. S. 278.