Sachsen, Verdienstorden (3. Modell), Ritterkreuz II. Klasse mit Schwertern, an 3-teiliger Frack-Ordensschnalle

Königreich (?) Sachsen, 3-teilige Große Ordensschnalle zur besonderen Trageweise am Frack eines jungen Offiziers des Weltkrieges, mit den folgenden Auszeichnungen:

• Sachsen, Verdienstorden (3. Modell), Ritterkreuz II. Klasse mit Schwertern;

• Sachsen, Albrechtsorden (2. Modell, 3. Ausführung), Ritterkreuz II. Klasse mit Schwertern;

• Preußen, Eisernes Kreuz 1914 II. Klasse.

Die Schnalle in typisch sächsischer Fertigung mit dreieckig oder pentagonal konfektionierten Bändern auf einer teilweise sichtbaren „Leiter“ aus Messingblech mit stählerner Tragenadel. Der Verdienstorden in einer Fertigung des Hofjuweliers Alfred Roesner, Dresden, mit dessen Herstellerpunze „R“ am unteren Kreuzarm, der Albrechtsorden mit Herstellerpunzierungen „SCHARFFENBERG“ und „DRESDEN“ der Hofgoldschmiede G. A. Scharffenberg, ebenda, sowie Silberpunze „S“ für vergoldete Stücke an den Kreuzarmkanten. Bei dem Eisernen Kreuz handelt es sich um eine eher ungewöhnliche Zweitfertigung mit einem aus zwei Hälften hohlgeprägten Kern.

Das Ensemble in insgesamt guter, nur wenig getragener Erhaltung, die Auszeichnungen mit allenfalls geringfügigen Tragespuren, die Emaille scheinbar vollkommen unbeschädigt. Auch die Bänder noch recht farbfrisch.

Ex Andreas Thies e. K., Kirchheim unter Teck, 77. Auktion vom 5. Mai 2023.

Der am 7. Juni 1815 von König Friedrich August I. als „Zivilverdienstorden“ in ursprünglich drei Klassen gestiftete Orden wurde 1849 in „Verdienstorden“ umbenannt. Anlässlich des Krieges von 1866 wurden für alle Klassen die Schwerter für Verdienst im Krieg sowie 1870 auch – nach preußischem Vorbild – die Schwerter am Ring eingeführt. Ab 1891 wird das Wappen des Vorderseiten-Medaillons nicht mehr in Emaillemalerei dargestellt, sondern aus Metall gefertigt. Der Orden erlosch mit dem Ende der Monarchie im November 1918. Für das Ritterkreuz II. Klasse mit Schwertern weist Oswald insgesamt 760 Verleihungen nach, fast ausschließlich für den Weltkrieg, davon 568 an Inländer sowie 192 an Ausländer, also Nicht-Sachsen. Diese Zahlen scheinen jedoch bei weitem nicht vollständig zu sein.

Literatur: Bartel, Frank (Hrsg). Sachsen Spezialkatalog, Band I. Orden und Ehrenzeichen des Königreiches Sachsen. Manuskript Gert Oswald. Cottbus 2011. S. 128–133.

Artikelnummer:
6226

Der Artikel unterliegt der Differenzbesteuerung.
Preis exklusive Versand.

1095.00 €
Kaufen